Gardinenlose Fenster kann man überall entdecken! Da, sehen Sie selbst! |
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Gemeint ist nicht das Fenster, durch das wir hier hinausschauen. NEIN! Ganz hinten in dem Haus, wenn man an dem grünen Baum vorbeischaut, findet man einige gardinenlose Fenster! Haben Sie es? Wir holen die Fenster einmal näher ran: |
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Die Fensteröffnungen sind schwarz! Aber jeder weiß, dass die Räume innen nicht schwarz gestrichen sind. Es verhält sich ähnlich wie bei dem innen weiß ausgekleideten Würfel (siehe schwärzer als schwarz): Das Fenster schluckt Licht! Natürlich! Schließlich machen wir Fenster in die Wände, damit wir es innen hell haben, damit wir von dem "geschluckten" Licht einen Nutzen haben. |
Wenn das Fenster ein schwarzer Strahler ist, dann sollte es aber auch mehr Licht emittieren als die Außenwände des Hauses! Na, schaun'mer mal! |
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Wir haben gelernt, Licht, das wir mit unseren Augen nicht sehen können, sichtbar zu machen, indem wir es mit Infrarotkameras fotografieren und daraus sogenannte Falschfarbenfotos entwickeln. Die dunklen, blauen oder grünen Farben bedeuten "wenig (Infrarot-)Licht wird abgestrahlt", rote und gelbe Farben zeigen an, dass durch die Fenster dieses Hauses auf dem linken Bild viel Licht, Infrarotlicht emittiert wird, mehr als von den Wänden. |
Als Menschen können wir die starke Emission nicht gleichzeitig mit der starken Absorption sehen. Es ist auch nicht ratsam ein Haus mit Wohnstuben und Fenstern auf Rotglut zu erhitzen. Deshalb haben wir den Trick mit den Falschfarbenfotos angewandt. Die Lichtart, die von einem schwarzen Strahler besonders intensiv absorbiert und intensiv emittiert wird, hängt von seiner Temperatur ab. Bei normaler Zimmertemperatur handelt es sich um Infrarotlicht, bei etwa 800 bis 1000°C wechselt es zum sichtbaren roten Licht. Deshalb setzt bei fast allen Körpern ab etwa dieser Temperatur die Rotglut ein. Bei noch höheren Temperaturen verschiebt sich die Lichtart bis hin zum Ultravioletten Licht. Das Strahlungsgesetz, das dieses Verhalten der Hohlraumstrahlung korrekt beschreibt, wurde 1900 von Max Planck entdeckt. Wie man es mit Hilfe des Regalmodells der Entropie verstehen kann, finden Sie im nächsten Abschnitt 4.4. Darin geht es um die Modellrechnung, das Rotglut-Phänomen und einige Diagramme, die die Qualität der Modellrechnung zeigen. Ein idealer schwarzer Körper absorbiert ebensoviel Licht wie er emittiert. Solche idealen Strahler gibt es real nur näherungsweise. Unsere Sonne gehört zu den Strahlern, bei denen die Näherung so gut ist, dass es möglich wurde, daraus eine Abschätzung der Temperatur der Sonnenoberfläche herzuleiten. Wir leben in Wohnräumen mit Fenstern, also sozusagen in schwarzen Strahlern. Allerdings sind es keine idealen schwarzen Strahler. Das ist auch gut so. Denn dann können wir versuchen, viel Licht durch die Fenster hereinzubekommen und dafür sorgen, dass nur wenig hinausgestrahlt wird. Energiesparen! Dat geit mich dat an! |